Die Provinz Kapiza ist mit ihren ca. 500.000 Einwohnern die kleinste Provinz Afghanistans. Die Gegend ist karg, die Bewohner arm, die Gebirge hoch (ca. 4.570 m).

Die kleinen Siedlungen liegen oft weit voneinander entfernt, befestigte Straßen oder öffentliche Verkehrsmittel gibt es nicht. Das Gebiet steckt noch voller Minen, um deren Beseitigung sich bisher niemand gekümmert hat.

Die Menschen in diesen Dörfern sind sehr arm. Deswegen sind wir besonders froh, dass wir erneut Geldgeber finden konnten, die die daheim gebliebenen Dorfbewohner unterstützen.
Es wurden 20 trächtige Kühe gekauft, die an bedürftige Frauen in den Gebieten Naw Abad, Hesa do 1, Hesa Do 2, und Koh Band verteilt wurden.

Das erste Kalb, das die Mutterkuh zur Welt bringt, wird an eine andere bedürftige Frau abgegeben. Die Mutterkuh bleibt weiter bei der Erst-Besitzerin und sichert ihr durch den Verkauf von Milch, Joghurt und Butter ein Auskommen. So werden mit dem Kauf von 20 Kühen 40 Familien langfristig unterstützt.

In der Region Kapiza sind in den vergangenen Jahren viele Männer (Familienoberhäupter) im Kampf gegen die Taliban bzw. den IS getötet worden. Deswegen mussten einige Frauen das Amt des Familienoberhaupts übernehmen. In dieser Position fällt es ihnen leichter, auch die Vermarktung der Produkte auf dem Regionalmarkt zu erlernen und ihr Wissen an andere Frauen weiterzugeben.
Von Anfang an wird das Projekt von den einflussreichen Männern der Dörfer begleitet. Diese Strategie verfolgen die NAZO/ALS Frauen in Afghanistan bei jedem Projekt. Nur wenn die Männer mit einbezogen werden, gibt es später keinen Ärger oder Neid in der Dorfgesellschaft. Dazu werden die wichtigsten Männer der Dörfer (Dorfvorsteher, Geheimdienstchef, Polizei, Mullah etc.) zu einem Festmahl geladen.

Wir bedanken uns im Namen der geförderten Frauen in Kapiza für die finanzielle Unterstützung bei der Stiftung Petersburg (Lichtenstein) und Aktion Arme Welt.

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