Das afghanische Fernsehen zeigt einen Bericht über „unsere“ Frauen in Nejrab. Der Filmbeitrag berichtet über die Arbeit im Hilfe-zur-Selbsthilfe-Projekt in der Provinz Kapisa und lässt dabei auch die Leiterinnen der Werkstätten zu Wort kommen.

Teppichwerkstatt

Die Leiterin Qudsia Ahmadi spricht darüber, dass die Teppiche vor Ort geknüpft werden und eine sehr gute Qualität haben. Die Qualität der handgeknüpften Teppiche übertrifft die der maschinell hergestellten Teppichen bei Weitem. Die Lehrerin der Teppichschülerinnen, Frau Sama, wünscht sich, die Teppiche besser vermarkten zu können. Auf diese Weise könnten die Frauen ihre Familien ernähren und hätten gute Verdienstmöglichkeiten.

Schneiderei

Frau Parwana, Leiterin der Schneiderwerkstatt hat bisher fast 120 Frauen als Näherinnen ausgebildet. Sie alle arbeiten heute selbständig und einige von ihnen bilden mittlerweile auch andere Frauen aus. Manche Frauen haben sogar Master-Prüfungen bestanden und sind in verschiedenen Schulen als Lehrerinnen eingestellt worden.

Zukunftsperspektiven

Der Kreisverwalter des Distriktes Nejrab sagt: „Unsere gemeinsame Sorge sind die fehlenden Verkaufsmöglichkeiten für die Frauen. Wir bemühen uns, eine Verkaufsstelle für ihre Handwerks-Produkte zu finden.“

Frau Qudsia macht deutlich, dass sich die afghanische Kultur und ihre Traditionen auf das Kunsthandwerk gründen. Afghanische Teppiche haben weltweit einen besonders guten Ruf. Mit ihrer Herstellung können viele Arbeitsplätze geschaffen werden. Durch die Arbeit in den Werkstätten sind die Frauen selbstständiger geworden und leisten einen wichtigen Beitrag für das wirtschaftliche Vorankommen Afghanistans. In gewisser Weise hat dieses Engagement auch positive Auswirkungen auf die politische Stabilität im Land.

Frau Qudsia formuliert abschließend noch eine Forderung: „Wir verlangen, dass die Regierung uns nicht nur lobt, sondern auch unterstützt. Wir brauchen für den Verkauf unserer Produkte eine geeignete Verkaufsstelle in der Öffentlichkeit. Egal wie sehr wir uns als Frauenorganisation bemühen, es ist immer das gleiche: ohne die Fürsprache einflussreicher Männer in der Verwaltung und Regierung können wir nicht erfolgreich sein.“

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