FAQ

Warum habt ihr kein Spendensiegel?

Wir finanzieren uns – wie viele andere Vereine – durch Förderungen und durch Ihre Spenden, auch wenn wir kein Spendensiegel haben.
Seit 1992 vergibt das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Berlin ein solches Siegel. Vielleicht fragen Sie sich, warum wir dieser Organisation nicht beitreten, wie so viele andere.
Aufwand und Kosten für das Siegel sind groß – und es stellt sich die berechtigte Frage nach dem Nutzen. Aus den gleichen Erwägungen heraus haben z. B. Greenpeace, Terres des femmes oder Amnesty International auch kein DZI-Siegel.

Wir möchten Ihnen unsere Einstellung kurz erklären:
Wir sind noch ein sehr kleiner Verein. Der Hauptgrund sind die Kosten. Wir sind bestrebt, die Verwaltungskosten so gering wie möglich zu halten – mit einem Siegel würden sie um ein Vielfaches ansteigen.
Allein der Beitritt würde uns 1500 € kosten, danach müssten wir 500 € für die jährliche Siegelprüfung bezahlen und 0,035 % des jährlichen Spendenaufkommens. Die gesamte Buchführung und das Rechnungswesen müssten wir auf die DZI Maßstäbe umstellen. Noch machen wir die relativ einfache Einnahmen-/Ausgabenbuchhaltung mit Hilfe eines Steuerberatungsbüros selbst. Die jährlichen Kosten dafür liegen bisher bei ca. 1000 €. Eine externe jährliche Wirtschaftsprüfung durch das DZI würde die Kosten für uns schätzungsweise verdreifachen.

Wie garantiert ihr, dass Spendengelder nicht in die Hände der Taliban gelangen?

Über einen Zeitraum von fünfzehn Jahren kämpften die Nato-Truppen in Afghanistan gegen die Taliban, Milliarden ausländischer Gelder flossen ins Land. Afghanistan ist dennoch eines der ärmsten Länder der Welt. Schuld daran war vor allem die allgegenwärtige Korruption, unter Politikern und Staatsbediensteten. Wir haben es 20 Jahre geschafft, unsere Arbeit vor Ort durch Überzeugung und Beharrlichkeit durchzuführen – ohne auch nur einen Cent in die falsche Tasche zu stecken. Die Taliban versuchen – angesichts ihrer akuten Geldnot – ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Und das, obwohl sie es scheinbar geschafft haben, die zuvor hohe Korruption vorerst zu stoppen. Auf Bestechung, Veruntreuung und Betrug stehen drakonische Strafen. Wir bleiben weiterhin standhaft. Bevor wir einen Teil des Geldes an die jetzigen Machthaber abtreten müssen, bringen wir lieber kein Geld nach Afghanistan. Bisher fahren wir aber weiterhin gut mit unserer Taktik, die Verantwortlichen zu überzeugen, dass eine Verbesserung der Lebenslage der Bevölkerung auch für sie von Vorteil ist. So dass unsere kompletten Spendengelder dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden.

Warum sind manche Gesichter unkenntlich gemacht?

Täglich werden Menschen, entführt, ausgeraubt, vergewaltigt oder sogar getötet. Nach der Machtübernahme der Taliban leben besonders Menschen, die sich für die Förderung von Frauenrechten einsetzen, sehr gefährlich. Fundamentalistische Kräfte (Taliban und IS) haben an Einfluss gewonnen – und können wie früher zur ersten Herrschaft der Taliban die Frauen wieder besonders einschüchtern, bedrohen und verletzen.
Die Globalisierung macht es möglich, dass in Afghanistan und überall in der Welt die Webseiten gesehen werden können. Die Taliban selbst scheinen in der Digitalisierung angekommen zu sein und nutzen verstärkt Plattformen wie Twitter, Facebook und Co.
Damit niemand die Frauen identifizieren kann, haben wir uns auf Bitten aus Afghanistan entschlossen, die Fotos so zu bearbeiten, dass die Frauen nicht mehr zu erkennen sind – und setzen auf ihre Gesichter ein Sternchen.